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Ist schon eine witzige Sache, so ein Sportverein: Man kennt ihn weithin eher für seine Männer-Fußballabteilung (1. Platz in der ewigen Tabelle der 2. Bundesliga). Dass dahinter aber auch zig Jugendmannschaften, Handball, E-Sport, Azubi-Börsen und noch viel, viel mehr stecken, offenbart sich erst auf den zweiten Blick. Oder nie, weil die meisten gar nicht erst so genau hinsehen. Ein Ergebnis dieser „Aufmerksamkeits-Schere“: Während die Fußball-Herren als Profis mit einem festen Gehalt gut von ihrem Sport leben, müssen die Damen in der Regel Job und Sport (und mitunter außerdem Schule oder Studium) unter einen Hut bekommen. Wer Arbeit, Training und Saison jonglieren muss und nebenher vielleicht auch noch ein Minimum an Leben mitnehmen will, hat nicht mehr viel Zeit für andere Dinge. Wenn wir als Regionalpartner also die Fußball-Damen zu uns einladen, dann wollen wir sensibel und wertschätzend mit ihrer Zeit umgehen. Also haben wir nicht zu Sekt und Schnittchen, sondern zu Workshop und Pizza eingeladen ... und 15 Spielerinnen sind mitsamt Trainer und Betreuerin gerne unserer Einladung gefolgt!
Feedback auf und neben dem Platz
Feedback hat in unserer Arbeitswelt einen besonderen Stellenwert: Jeder neue Kollege und jede neue Kollegin ist angehalten, mindestens einmal einen Feedback-Workshop bei CLO Katharina zu besuchen. Und die Resonanz ist extrem positiv – Feedback ist für unseren Arbeitsalltag so wichtig, dass sich alle aus Katharinas Erfahrungsschatz zu diesem Thema etwas mitnehmen können. „Perfekt!“, haben wir uns da gedacht, auf dem Fußballplatz der Kleeblatt-Frauen spielt Feedback sicherlich auch eine Rolle.
Volltreffer.
Natürlich hatten wir anfangs ein klein wenig Sorge: Lassen sich unsere Erfahrungen 1 zu 1 auf Fußballmatches übertragen – wo Feedback meist sehr direkt und manchmal auch mit hoher Intensität herausgebrüllt wird? Und können wir womöglich noch was lernen von Feedback, wie es nachträglich in Kabine oder Spielerinnensitzungen gegeben wird? Welche Learnings sind relevant, wenn alte Spielerinnen an junge Feedback geben – und wie sieht es aus, wenn es andersherum geht?
Unsere Sorgen und Fragezeichen waren unbegründet: Die jungen Frauen waren sofort und zu 100 Prozent mit an Bord und haben fleißig zum Thema „Feeback geben und annehmen“ aufmerksam gelauscht, diskutiert und ausprobiert. Einschließlich vieler Beispiele aus gelungenen und nicht so gelungenen Feedbacks in ihrer Vergangenheit als Fußball-Amateure.
Wir haben an diesem Tag viel gelernt und werden daran bald mit einer Episode von ZUSAMMEN WACHSEN anknüpfen. Aber auch die Spielerinnen und Betreuende konnten sich einiges für ihren sportlichen Alltag mitnehmen. Es war vielleicht nicht die typische Händeschütteln-Fotoknipsen-Lächeln-Sponsorenveranstaltung – aber sind wir doch mal ganz ehrlich: Das hätte eh nicht sonderlich gut zu uns gepasst. So konnten wir die Damen nach einer Runde Pizza und Softdrinks wenigstens mit einem guten Gefühl ins Wochenende und die Vorbereitung aufs erste Punktspiel nach der Winterpause schicken. Wir drücken ihnen die Daumen ... für den sportlichen Erfolg; aber auch, dass es klappt mit dem Feedback auf dem Platz!
Go, Kleeblatt 🍀!
PS: Warum wir so etwas machen?
Warum macht ihr so etwas? Warum spendet ihr, sponsert ihr, organisiert einen Girl's Day, haltet Vorträge und ladet eine Frauenfußballmannschaft ein, um sie mit Wissen, Impulsen und Pizza zu versorgen?
Naja, zum einen: weil wir's können.
Und das soll keinesfalls überheblich klingen – ganz im Gegenteil. Wir sind uns bewusst, wie privilegiert wir als Unternehmen, aber auch als Menschen sind: Das Geschäft läuft gut, unsere Arbeitsplätze sind ausreichend sicher (KI wird uns die nicht so schnell wegnehmen!), die Gesamtgemengelage ist stabil (woran die bald anstehende Wahl hoffentlich auch nichts ändern wird) und wir haben das Gefühl, dass sich harte Arbeit für uns auszahlt. Wir sind also in der luxuriösen Situation, dass wir etwas zurückgeben können. An die Gesellschaft. An die Region. An unsere Mitmenschen, Angestellten und Partner.
Einer unserer Grundpfeiler, der bei BRANDAD oft mantraartig wiederholt wird: Wir bleiben besser. Einfach klingende Worte, die aber einiges nach sich ziehen. Vor allem aber bedeuten sie, dass kontinuierliches Lernen für uns keine lästige Pflicht, sondern eine willkommene Selbstverständlichkeit ist. Und weil das Thema für uns ein derart hohe Relevanz hat, fördern wir Grund-, Aus- und Weiterbildung gelegentlich auch über unsere Unternehmensgrenzen hinaus. Beim Girl's Day zum Beispiel (steht bald wieder an!). Oder in der Zusammenarbeit mit dem mint-logisch e. V. – und nun auch erstmals in Kooperation mit unserem Regionalpartner, der SpVgg Greuther Fürth!